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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 63

1907 - Leipzig : Freytag
63 freute sich mit ihnen. Der lteste des Dorfes aber sagte der Kurfrstin einen Spruch auf und berreichte ihr eine zierlich gewundene hrenkrone, die Luise Henriette sich lchelnd in die Locken drckte. 31. Friedrich I., König in Preußen. Die Knigskrnung. Der Nachfolger des Groen Kurfrsten war dessen Sohn Friedrich Iii. Sein Vater hatte ihm ein gebtes Heer, einen gefllten Staatsschatz und ein bedeutend vergrertes Land hinter-lassen. Er selbst war ein prachtliebender Herrscher, und deshalb trachtete er nach der Knigskrone. Der deutsche Kaiser gab seine Einwilligung. Dafr mute Friedrich versprechen, ihn in einem bevorstehenden Kriege mit 8000 Mann zu untersttzen. Dann begab sich der Kurfürst mit seiner Ge-mahlin Sophie Charlotte nach K ni g s-b erg, wo die Krnung stattfinden sollte. Zwlf Tage dauerte die Reise, und auer den kurfrstlichen Pferden waren noch 30 000 Vorspannpferde ntig, um die prchtigen Wagen nach der Kr-nnngsstadt zu schaffen. Hier fand drei Tage vor dem Feste ein feierlicher Umzug statt. Herolde ritten mit Musik durch die Stadt und verkndigten, da das Herzogtum Preußen zu einem Knigreich erhoben werde. Am 18. Ja-nnar des Jahres 1701 fand dann mit groer Pracht die Krnung statt. Unter Kanonendonner und Glocken-gelute setzte Friedrich sich und seiner 36- König Friedrich I. Gemahlin die Knigskrone auf. Auch fr die Bevlkerung sollte dieser wichtige Tag ein Tag der Freude sein. Auf dem Marktplatze wurde ein groer Ochse gebraten, der mit Hammel- und Rehfleisch sowie mit Geflgel angefllt war. Dann wurde er unter das Volk verteilt. Dazu flo aus zwei Springbrunnen roter und weier Wein. Fr 18 000 Mark Krnungsmnzen wurden unter das Volk geworfen. 3000 Mark schenkte der neue König den Armen der Stadt, und 30 000 Mark stiftete er zur Erbauung eines Waisenhauses. Regierung. Von nun an nannte sich Kurfürst Friedrich In. Friedrich I., König in Preußen. Er regierte aber zu gleicher Zeit der Brandenburg und die dazu gehrigen Lnder, und seine Hauptstadt 5*

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 87

1907 - Leipzig : Freytag
87 freute sich mit ihnen. Der lteste des Dorfes aber sagte der Kurfrstin einen Spruch auf und berreichte ihr eine zierlich gewundene hrenkrone, die Luise Henriette sich lchelnd in die Locken drckte. 46. Friedrich I., König in Preußen. Die Knigskrnung. Der Nachfolger des Groen Kurfrsten war dessen Sohn Friedrich Iii. Sein Vater hatte ihm ein gebtes Heer, einen gefllten Staatsschatz und ein bedeutend vergrertes Land hinter-lassen. Er selbst war ein prachtliebender Herrscher, und deshalb trachtete er nach der Knigskrone. Der deutsche Kaiser gab seine Einwilligung. Dafr mute Friedrich versprechen, ihn in einem bevorstehenden Kriege mit 8000 Mann zu untersttzen. Dann begab sich der Kursrst mit seiner Ge-mahlinsophiecharlotte nachknigs-b erg, wo die Krnung stattfinden sollte. Zwlf Tage dauerte die Reise, und auer den kurfrstlichen Pferden waren noch 30 000 Vorspanupserde ntig, um die prchtigen Wagen nach der Kr-nungsstadt zu schaffen. Hier fand drei Tage vor dem Feste ein feierlicher Umzug statt. Herolde ritten mit Musik durch die Stadt und verkndigten, da das Herzogtum Preußen zu einem Knigreich erhoben werde. Am 18. Ja-nuar des Jahres 1701 fand dann mit groer Pracht die Krnung statt. Unter Kanonendonner und Glocken-gelute setzte Friedrich sich und seiner Gemahlin die Knigskrone auf. Auch fr die Bevlkerung sollte dieser wichtige Tag ein Tag der Freude sein. Auf dem Marktplatze wurde ein groer Ochse gebraten, der mit Hammel- und Rehfleisch sowie mit Geflgel angefllt war. Dann wurde er unter das Volk verteilt. Dazu flo aus zwei Springbrunnen roter und weier Wein. Fr 18 000 Mark Krnungsmnzen wurden unter das Volk geworfen. 3000 Mark schenkte der neue König den Armen der Stadt, und 30 000 Mark stiftete er zur Erbauung eines Waisenhauses. Regierung. Von nun an nannte sich Kurfürst Friedrich Iii. Friedrich I., König in Preußen. Er regierte aber zu gleicher Zeit der Brandenburg und die dazu gehrigen Lnder, und seine Hauptstadt Abb. 44. König Friedrich I.

3. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 27

1889 - Leipzig : Freytag
27 brauchten sie weder Feuer noch Gewrz; sie lebten von Wurzeln, Krutern und Beeren, oder von rohem Fleische, das sie unter dem Sattel mrbe ritten. Fast unzertrennlich waren sie von ihren kleinen, hlichen, aber ausdauernden Pferden, auf denen sie wie angeheftet waren; denn auf ihnen aen, tranken, kauften und verkauften sie; ja im Kriege schliefen sie bisweilen sitzend auf ihren Pferden. Als Steppenvolk haten sie Ackerbau und feste Wohnsitze; sie trieben Viehzucht und liebten vor allem Jagd und Krieg. Ihre Waffen waren Bogen und mit Knochenspitzen versehene Pfeile. In der Nhe griffen sie zum Schwerte und zur Schlinge, welche sie dem Gegner der den Kopf warfen. Mit grlichem Geschrei strmten sie zum Angriffe; manchmal ergriffen sie zum Scheine die Flucht, um rasch gesammelt wieder umzukehren und alles vor sich her uiederzu-werfen. Ihrem Zuge folgten zahllose von Ochsen gezogene Karren, auf welchen ihre schmutzigen Weiber und Kinder nachgefhrt wurden. Die ganze Horde stand unter 24 Huptlingen, welche aber in Notfllen einen gemeinschaftlichen Ober-anfhrer whlten. 2. Die Ost- und Westgoten. Damals wohnten die Goten an der untern Donau und am Schwarzen Meere; sie wurden durch deu Dujester in Ljt- und Westgoten geschieden. Die Ostgoten konnten dem furchtbaren Andrnge der Hunnen nicht standhalten und schloffen sich notgedrungen grtenteils den Barbaren an. Die Westgoten hatten sich schlennigst, 200.000 Kriegsmauner stark, mit Weib und Kind der die Donau geflchtet und wollten mit Einwilligung des rmischen Kaisers in Konftantinopel und Thrazien neue Wohnsitze einnehmen. Die rmischen Statthalter bedrckten sie aber in so emprender Weise, da sie zu den Waffen griffen und das kaiserliche Heer bei Adria-nopel (378) gnzlich schlugen. Die Westgoten erhielten nun Wohnpltze m den sdlichen Donaulndern. _ Bald darauf (unter dem Kaiser Theodosius 395) wurde das Rmische Reich auf die Dauer in zwei Hlften geteilt. Das oftrmische Reich, auch das byzantinische oder griechische Kaisertum geuauut ( 1453), umfate gypten, die asiatischen Provinzen, Griechenland und Mazedonien mit der Hauptstadt Konstantinopel; zum westrmischen Reich, auch das abendlndische oder lateinische Kaisertum genannt (-- 476), gehrte die Nordkste Afrikas, Gallien, Spanien, Britannien und Italien mit der Hauptstadt Rom. Die Hunnen blieben vorlufig in dem heutigen Ungarn und Sdruland und verhielten sich 70 ^ahie lang ruhig. Die durch ihren Vorsto hervorgerufene allgemeine Bewegung, die mit einem fortlaufenden Ziehen und Drngen der Völker, mit Verwstungen der Lnder und mit der Ausrottung ganzer Stmme verbnnden war und etwa zweihundert Jahre lang andauerte, nennt man die Vlkerwanderung (375568). 3. Awrich. Um das Jahr 400 hatten die Westgoten einen jungen, khnen und hochstrebenden Heerkuig. Alarich, der sein Volk aus den Donau-taubem nach Italien führen wollte. Nach einigen milungenen Versuchen erschien

4. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 20

1889 - Leipzig : Freytag
20 5. Beschftigung. Die Männer trieben vorzugsweise Krieg und Jagd; daheim beschftigten sie sich mit der Anfertigung der ntigen Waffen und Gerte, oder sie lagen am Feuer auf der Brenhaut, ruhten, zechten und wrfelten, wenn sie nicht zur Beratung gemeinschaftlicher Angelegenheit in eine Versammlung berufen waren. Die Frauen spannen und webten, buken und brauten, oder sie bestellten mit den Knechten das Feld. Denn das Land wurde allmhlich Alld", d. i. All- oder Volksgut, das vom Volke zu Eigenbesitz vergebene Gut. Man baute Gerste, Hafer, auch wohl Roggen und Weizen, Hanf und Flachs, auch Gemse, wie Bohnen, Linsen und Erbsen. Die Rettiche gediehen zu ungewhnlicher Gre und waren selbst bei den leckeren Rmern beliebt. 6. Nahrung und Kleidung. Die Hauptnahrungsmittel waren Milch und Fleischspeisen, Eier wilder Vgel, Fische, ferner Hlsenfrchte und gewhnliche Arten von Kraut und Rben, seltener Brot. Als einziges Gewrz hatte man Salz, welches man als Niederschlag der am Feuer verdampften Sole gewann. Aas Liebliugsgetruk war Bier, das man aus Malz und bittern Krutern braute, oder Met, den man aus Honig und Wasser bereitete, beides wohl ge-goren. der die Kleidung knnen wir wenig Sicheres sagen. Die Hrte des langen Winters verlangte jedenfalls warme und starke Kleider. Die Manner trugen wohl meist einen Mantel aus Tierfellen und grobem Zeuge, die Frauen selbstgewirkte Leinengewnder, die sie gerne mit roten Bndern zierten oder mit Pelzstreifen besetzten. Das Haar, gewhnlich von rotgelber Farbe, trug der Freie lang und den Bart voll; Unfreie wurden geschoren. 7. Husliches Mnt. Die Frau brachte dem Manne ein Pferd, Schwert und Speer als Morgengabe in die Ehe, um damit zu bezeugen, da sie eine ebenbrtige Genofsin auch der Mhen und Gefahren sein wolle. Sie geno auch als Herrin" (frwe Herrin von fr Herr) eine hohe Achtung; ja- man sah inden Frauen sogar etwas Hheres, Gttliches und schrieb ihnen namentlich die Gabe der Weissagung zu. Sie folgten dem Manne auch in die Schlacht, feuerten seine Tapferkeit an oder verbanden seine Wunden. Die Kinder der Freien wuchsen mit denen der Knechte gemeinsam ans und wurden in Kleidung und Lebensweise an Abhrtung gewhnt; die Tchter wurden in den huslichen Arbeiten und in der Kenntnis der Runen unter-wiesen; bis zu ihrer Verheiratung trugeu sie langes, frei herabfallendes Haupthaar, das ihnen im Brautstande abgeschnitten und in Zpfen aufgebunden wurde. Die Knaben standen bis zur Schwertleite" (Schwertauleguug) unter des Vaters munt" (Schutz); wenn sie mndig" (ihres eigenen Schutzes fhig) erklrt wurden, so erhielten sie in feierlicher Volksversammlung das Schwert, das sie von nun an als ihr Ehrenzeichen tragen durften. 8. Sitte. Reiner Sinn in Rede und Handlung zeichnete das husliche und gesellige Leben der alten Deutschen aus, so da nach rmischem Urteile gute Sitten bei ihnen mehr vermochten als anderswo gute Gesetze". Strenge

5. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 49

1889 - Leipzig : Freytag
12. Karls geistiges Streben. Karl war ernstlich bemht, die Lcken seines Wissens auszufllen, und fhlte sich nie zu alt, um noch etwas zu lernen. Er las fleiig und bte sich, selbst in schlaflosen Nchten, im Rechnen und Schreiben. Freilich war seine ungelenke und ungeschulte, nur des Schwertes gewohnte Hand nicht leicht imstande, die knstlichen und schwierigen Formen der damaligen Buch-staben nachzuzeichnen. Latein sprach er gewandt, und griechisch Geschriebenes las und verstand er. Seinen frommen Sinn bekundete er auch durch Wohlth-tigkeit; er schenkte reichlich und freudig, und zwar nicht nur Ppsten, Geistlichen, frommen Stiftungen und notleidenden Unterthanen, sondern seine milde Hand spendete armen Christen im fernen Ausland, in Jerusalem, Alexaudria, Karthago und anderswo. So verbreitete sich sein Ruhm auch berallhin und zog Besucher uni) Bewunderer weither an seinen Hof. Sogar der Chalif Harun al Raschid von Bagdad (s. . 10, 6) schickte ihm reiche Geschenke zur Kaiserkrnung, einen Elefanten, Gewrze und eine metallene Wasseruhr; diese wies die Stunden nicht nur mit einem Zeiger, sondern auch mit kleinen, auf ein Metallbecken her-abfallenden Kugeln und mit Reitern, welche aus aufspringenden Thren hervor-traten. Karl erwiderte diese Geschenke mit Leinwand, geschickten Weberarbeiten und starken, gewandten Jagdhunden. 13. Karl als Land- und Volkswirt. Hochbedeutsam wurde Karls Beispiel und Anleitung zur Hebung der Landwirtschaft. Er hatte 163 Landgter und Schlsser als Familiengut und verwaltete alle musterhaft. Er bewirtschaftete seine Herrengter (Domnen) nicht nur aufs vorzglichste und prfte Rechnungen, sowie Verbesserungsvorschlge stets genauestens, sondern er gab auch eine sehr sorgfltige und verstndige Anweisung in 70 Kapiteln, wie man es anfangen msse, um gute Erfolge zu erzielen. Er bespricht darin Obst-, Wein- und Feldbau, Bienenzucht, Sorge fr Wald und Wiese, Vieh und Haus und fhrt nicht nur pfel, Birnen, Pflaumen 2c., sondern auch Gewrz-, Gemse-, Frb- und Heil-pflanzen auf, die man mit Glck bauen knne; er zeigt, was fr Tiere oder Frchte man ziehen solle, wie man Butter, Kse, Wachs und Honig, Wein und Bier bereite und wie man am besten dabei verfahre. Auch lie er Smpfe austrocknen, Wlder lichten oder ausroden, Einden nutzbar machen und Drfer anlegen. 14. Karls Familie und letzte Lebenszeit. Karl war viermal verheiratet und hatte drei Shne und mehrere Tchter. Als treulich sorgender Vater lie er seine Kinder nicht aus den Augen und speiste nicht einmal gern ohne seine Familie. Seine Tchter brachten die Zeit meist im Frauengemache mit Spinnen, Weben und Nhen zu; sonst muten sie, wie seine Shne, ihn zu Pferde be-gleiten und mglichst um ihn sein. Das war oft unbequem und schwierig; denn damals hatte ein Kaiser keine feste Residenz, sondern er zog im Reiche umher, von einer Burg oder Pfalz zur andern und feierte jedes Fest in anderer Gegend, um so zugleich berall selbst nach dem Rechten zu sehen. Nach Tisch ruhte Holdermann-Setzepfand t, Geschichtsbilder Ii. 4

6. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 84

1889 - Leipzig : Freytag
84 einfach gemustert; doch zeigte man in der Zusammenstellung Farbengeschmack. Jungfrauen gingen gewhnlich ohne Kopfbedeckung, Frauen trugen den Schleier, ein zu beiden Seiten herabhngendes Kopftuch. Mit dem 13. Jahrhunderte nahm der Kleiderluxus, besonders unter dem Einflsse der franzsischen Mode. zu; man liebte zudem reichen Schmuck in Gold und Edelstein, nahm statt der linnenen und wollenen Stoffe Seiden-zeug und verzierte die Kleider mit Samt und kostbarem Pelzwerke. Spter nahmen auch Modethorheiteu berhand, wie die geschlitzten Kleider, Pluderrmel, Schua-belschuhe, Schellentracht. Man hatte im Mittelalter zwei Hauptmahlzeiten, das Frhmahl um 9 Uhr, und das Spt-m a h l zwischen 3 und 6 Uhr. Die Bauern begngten sich mit Fleisch, Kraut und Gerstenbru, in der Fastenzeit mit Linsen, Bohnen, Hafermus; die Herrentafel wies auer Fleisch, Wildbret und Fisch auch 38. Tracht am Ende des Kuchen, Kse, Leckerbissen und an Getrnken fnfzehnten Jahrhunderts, auer dem Biere auch Wein und Lautertrank", ein Gemisch von Wein, Honig und Gewrzen, auf. Da man im Mittel-alter' sehr gastfrei war, so mute man sich immer mit gengenden Vorrten versehen. Gefllte Kche, Kammern und Keller waren darum das Zeichen eines wohlgeordneten Hauswesens. 8. Erziehung. Bauern und Brger genossen im frhen Mittelalter nur sprliche Unterweisung in der Glaubenslehre; die Wissenschaft war ihnen unzugnglich. Unterricht konnte man nur in den Klosterschulen erhalten; erst mit dem Aufschwnge der Städte entstanden Stadtschulen, in welchen man Lesen, Schreiben, Rechnen, Religion und in den oberen Klassen auch Latein lernte. Doch konnte das Schulwesen erst nach Erfindung der Buchdruckerkunst eine krftigere Entwicklung finden. Dem Mittelalter verdanken auch die Universitten (Hochschulen fr die gesamte Wissenschaft) ihre Entstehung; die ltesten wissenschaftlichen Fachschulen, z. 93. fr beide Rechte, das geistliche und weltliche, gab es in Italien, wie Bologna etc.; die lteste deutsche Universitt ist die zu Prag (1348), welche nach dem Muster der Pariser eingerichtet war und selbst wieder der Universitt Heidelberg (1386) zum Vorbilde diente. Die Ritter vernachlssigten zwar der den Waffenbungen die Geistesbildung nicht und widmeten sich besonders der Dichtkunst; doch kam es nicht selten vor, ha ein Ritter weder lesen noch schreiben konnte und in beidem auf feinen 37. Kleidertracht des dreizehnten Jahrhun-derts.

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 53

1887 - Leipzig : Freytag
53 Plato lehrte in dem Haine des Akademos, nach dem seine Schule die Akademie" genannt wurde. Sein Schler Aristoteles ist der grte Denker und Gelehrte des Altertums. 385 zu Stagira in Mazedonien als Sohn eines Arztes geboren, besuchte er die Akademie in Athen, wurde 348 als Erzieher Alexanders an den Hof nach Pella berufen, grndete in Athen die Schule der Peripatetiker (Umherwandler) und starb 322 zu Chalkis auf Euba. In seinen zahlreichen Schriften stellt er seine, die ganze Erkenntnis der Welt umfassende Lehre dar: die Gesetze des Denkens (Logik), die allgemeine Naturlchrc (Physik), die Lehre von den letzten Grnben (Metaphysik), Drnt den Sittengesetzen (Ethik), vom Staat (Politik), von der Redekunst (Rhetorik) und von der Dichtkunst (Poetik). Spter entstanden noch mehrere Philosophenschulen, von denen die be-rhmtesten find die Epikureische (gegr. von Epikur um 300), welche die Glckseligkeit in dem mavollen Lebensgenu findet und die Stoische (gegr. von Zeno um 330), welche von dem Grundsatz ausgeht, da der unbedingte Gleichmut gegenber allen ueren Einflssen die hchste Glckseligkeit begrnde. . 34. Husliches und ffentliches Aeen. 1. Das griechische Haus ist das Haus des Sdens, welches einen Hof nmgiebt und nach auen abgeschlossen ist; es zerfiel in eine Männer- und eine Franenabtcilnng. Bei schmaler Front erstreckte es sich weit in die Tiefe; durch den Gang gelangte man in den Mnnerhof (Aula), um welchen die einzelnen Zimmer lagen; dieselbe Anordnung wiederholte sich im Fraueuhof. Eine mittlere Halle war der Sammelpunkt der Familie, hier stand der Hausaltar und eine Statue der Gttin des huslichen Herdes, Hestia. In der Bltezeit waren die Huser unansehnlich und schmucklos. Alkibiades soll zuerst die Wnde mit Malerei geschmckt haben; die Ausstattung der Gemcher war einfach; doch liebte man es, allen, auch den kleinsten Gerten eine knstlerische Form und ein geschmackvolles uere zu geben. Die huslichen Dienste wrben von Sklaven verrichtet, bereit ein wohlhabenbes Brgerhaus 1020 hatte. 2. Die Gastlich fett war eine, von dem religisen Glauben getragene Sitte; auch in spterer Zeit, ba es Herbergen gab, liebten bic Griechen Bewirtung und Einladung. Die Kost, im homerischen Zeitalter Brot und Fleisch, in Sparta derb und krftig, wurde spter mannigfaltiger und verfeinerter. Die rmeren Klaffen aen vorwiegend Fische und gekochten Mehlbrei, die Reicheren liebten auer Wilbbret und Geflgel Schilbkrten, Krebse, Karpfen und Aale aus dem schlammigen Kopaissee. Als Nachtisch war ein attisches Backwerk, ein mit dem aromatischen Hymettnshonig zubereiteter Kuchen geschtzt. Den Wein Pflegte matt im Mischkrug (Krater) mit 2/3 Wasser

8. Teil 2 - S. 86

1912 - Leipzig : Freytag
86 an dessen Ufern sich Nowgorod zu einer mächtigen Handelsstadt entwickelte. Im Petershof stapelten sie die Erzeugnisse Deutschlands und des Südens auf und tauschten sie für die Naturprodukte Rußlands ein. Mit Tuchen, Bier und Eisengegenständen aller Art waren die Schiffe angekommen, mit Pelzen, Leder, Honig, Fleisch und Korn beladen, verließen sie den Handelsplatz wieder. Von der Größe gerade dieser Niederlassung berichtet uns heute noch der Spruch: „Wer kann wider Gott und Groß-Nowgorod?" Aber auch nach dem Norden wagte sich der Kaufmann der Hansa; er beherrschte vollständig den Handel Norwegens. Da das felsige Land nur spärlich die notwendigen Nahrungsmittel hervorbrachte, führten die Händler Getreide, Bier, Wein, Südfrüchte, Hülsenfrüchte und Gewürze aller Art ein. Dafür beuteten sie Norwegens Reichtum an Wald und Wild aus und brachten den gesamten Stockfischfang, der im Mittelalter wegen der vielen Fasttage eine große Bedeutung hatte, in ihre Gewalt. Drontheim und Bergen wurden vielbesuchte Verkehrs- und Stapelplätze. Noch heute sind die zahlreichen Speicher an der „deutschen Brücke" in Bergen ein Denkmal der einstigen Hansaherrlichkeit. Auch in Südskandinavien faßten die Hanseaten festen Fuß; der einträgliche Fischfang an der Küste von Schonen geriet ganz in ihre Hände. Lübecks kluge und gewandte Führung suchte der Hansa aber auch im Westen vorteilhafte Handelsverbindungen zu verschaffen. Die schwerbeladenen Koggen erschienen vor der Themsemündung und fuhren bis London, wo allmählich ein ausgedehnter Gebäudekomplex, der Stahlhof, entstand, der der hansischen Kaufmannsschaft als Stützpunkt für den ausgedehnten englischen Handel diente. Die Britischen Inseln lieferten Wolle, Zinn und Felle und erhielten dafür deutsche und niederländische Tuch- und Metallwaren, Pelzwerk, Holz, Salz und Wein. Selbst in Brügge erschien der deutsche Kaufmann, um hier die berühmten flandrischen Tuche einzuhandeln. So beherrschte die mächtige deutsche Hansa nicht nur den Handel Norddeutschlands, sondern auch alle Handelsverbindungen von den Britischen Inseln bis hinauf nach Hammerfest und bis nach Nowgorod im heutigen Rußland. Deutsche Schiffe durchfuhren die Ost- und die Nordsee; jahrhundertlang ruhte der Aus- und Einfuhrhandel nur in den Händen der Deutschen. Keine andere Nation durfte sich daran beteiligen, der Deutsche hätte die fremden Fahrzeuge sofort in den Grund gebohrt. Nur der Kleinhandel war den Fremden im eigenen Lande gestattet. Während im Süden Venedig und Genua den gesamten Handel in ihren Händen hielten, entwickelte sich unabhängig von ihnen im Norden ein anderer geschlossener Verkehrskreis, in dessen Mittelpunkte die niederdeutschen Städte standen. d) Blütezeit. Natürlich suchten die nordischen Könige die Macht der deutschen Hansa zu bred)en, um ihren Völkern den Vorteil des Handels zu verschaffen. Die gefährlichsten Feinde der Kaufleute waren die dänischen Herrscher. Einer derselben, Waldemar Iv., suchte der Hansa dadurch einen schweren Schlag zu versetzen, daß er die Insel Gotland mit der freien Stadt W i s b y in seine Gewalt brachte. Sie war für den Handel nad) dem Osten von großer Bedeutung; denn sie lag in der Mitte des Weges und bot den Fremden in einem zollfreien Hafen Schutz und Sicherheit. Unermeßliche Reichtümer sollen sich in Wisby aufgehäuft haben,

9. Teil 2 - S. 87

1912 - Leipzig : Freytag
87 erzählt doch die Sage, daß hier die Schweine aus silbernen Trögen fraßen und die Frauen auf goldenen Spinnrädern spannen. Die Hanseaten suchten den König zu bestrafen. Die Lübecker rüsteten eine Flotte aus, stellten sie unter ihren Bürgermeister Johann Wittenborg und belagerten Helsingör. Waldemar Iv. griff jedoch unerwartet die Flotte an und bereitete ihr eine große Niederlage. Die Hansa mußte Frieden schließen, um die andern Schiffe zu retten, denn der König hielt den schmalen Sund besetzt. Johann Wittenborg wurde zu Lübeck hingerichtet. Nun aber rüstete die ganze Hansa eine mächtige Flotte aus. Norwegen und Schweden wurden zum Frieden gezwungen, und das feste Kopenhagen wurde belagert und eingenommen. Waldemar Iv. war aus seinem Lande geflohen. Im Jahre 1370 schlossen die Dänen mit der Hansa den Frieden zu Stralsund; die Hanseaten bekamen die Herrschaft über die Ostsee und ihre Küstenländer, und die Dänen mußten versprechen, keinen König ohne Zustimmung der Hansa auf den Thron zu setzen. e) Verfall und Bedeutung. Diese Machtstellung behielt die Hansa aber nur ungefähr hundert Jahre. Sie sank dann von ihrer Höhe herab, weil die nordischen Reiche erstarkten, weil das Deutsche Reich nie wieder zu Macht und Ansehen gelangen konnte, also die Kauf leute nicht unterstützen konnte, und weil durch die Entdeckung Amerikas der Handel nach dem Westen Europas verschoben wurde. Trotzdem hat die Hansa eine große Bedeutung gehabt; sie stellte im Reiche Ordnung her, sie verpflanzte die Kultur des Südens und des Westens nach dem Norden und Osten, und sie vertrat deutschen Geist und deutsche Tatkraft dem Auslande gegenüber, als das deutsche Kaisertum ohnmächtig war. 14. Der Bauernstand. Während in den Städten nach und nach sich ein tüchtiger, kraftvoller Bürger-stand emporarbeitete, versank der Bauer, der in alten Zeiten als freier Mann seine eigene Scholle beackert hatte, immer mehr in Abhängigkeit und Knechtschaft. Dazu hatte besonders die Ausbildung des Lehnswesens, das unter deu großen Kaisern das Reich völlig durchdrungen hatte, viel mit beigetragen. Freie Bauerngemeinden gab es eigentlich nur noch in den Bergen der Schweiz und am Küstensaume der Nordsee, in Fries land und in Dithmarschen. In den andern deutschen Gauen dagegen war der Bauer längst zum Hörigen herabgesunken. Das Feld, das er im Schweiße seines Angesichts bebaute, war nicht sein Eigentum, es gehörte dem Herrn, der dafür Abgaben und Dienste aller Art verlangte. Zur Zeit des Bestellens und der Ernte mußten erst die Felder der Herren besorgt werden, ehe die Bauern an ihre eigene Arbeit denken konnten. Die Abgaben bestanden anfangs in Naturallieferungen, wie Getreide, Vieh, Geflügel, Eiern, Speck, Wurst usw.; später mußte der Zins auch in Geld bezahlt werden. Der Herr konnte sogar den Bauern mit der Scholle, die sein Pflug bewirtschaftete, verkaufen, und bei einem Todesfälle fiel den: Herrn das beste Stück des Viehes und der Habe zu. Noch viel trauriger war das Los der landlosen L e i b e i g e n e n, die als Arbeiter auf dem Gutshofe in elenden Lehmhäusern ihr Leben fristeten und die landwirtschaftlichen und

10. Teil 4 - S. 23

1910 - Leipzig Wien : Freytag
Grenze des deutschen Gebietes liegt der Bodensee, das „Schwäbische Meer“, in einer Höhe von 400 m über dem Meere, von Obst-, Wein- und Fruchtgeländen umrahmt und belebt von einer großen Flotte, die sich neuerdings sogar das Luftreich erobert. Da das Gebiet für den ostwestlichen Verkehr offen ist und da es den Verkehr zu den Alpenstraßen vermittelt, so hat es von jeher für die Bewegung der Völker eine große Bedeutung gehabt. Bereits die Römer legten hier große Festungen und Handelsmittelpunkte an und in späteren Zeiten gehörten die großen Ortschaften des Alpenvorlandes zu den bedeutendsten des ganzen Reiches. Waldwirtschaft, Viehzucht und Ackerbau sind auch heute noch die Grundlagen eines behäbigen Wohlstandes, der das ganze Gebiet vorteilhaft auszeichnet, obwohl die Möser und große kiefernbedeckte Sandstrecken einen breiten Raum einnehmen. Die bayrische Gerste und der bayrische Hopfen, die Miesbacher Fig. 5. Passau. (Nach einer Photographie von Weingartshofer.) Rinder und die Passauer Gänse sind in ganz Deutschland geschätzt und verkünden den Ruhm der bayrischen Landwirtschaft und Viehzucht. Dagegen ist im schwäbischen Teile der Verkehr und das Gewerbe in höherer Blüte und unter den ländlichen Erwerbszweigen steht nicht die Viehzucht, sondern der Ackerbau obenan. Der größte Ort des ganzen Gebietes ist die Hauptstadt des Königreiches Bayern, München. Trotzdem es an keinem schiffbaren Flusse hegt und auch eine unschöne nähere Umgebung hat, hat es sich durch die Gunst seiner Fürsten sehr aufgescbwungen. Es ist mit herrlichen Bauten geschmückt, hat eine große Zahl von Kunstsammlungen aller Art und eine eigene Malerschule. Seine wissenschaftlichen Anstalten und sein Kunstleben haben ihm dennamen „Isarathen“ verschafft. Zunächst nur Residenz- und Kunststadt, entwickelte es später auch viel Kunst-gewerbe, dann aber auch Großgewerbe, namentlich Maschinenfabrikation und Bierbrauerei. Dadurch wurde es der Mittelpunkt des Verkehres auf der an größeren Siedlungen armen bayrischen Hochebene und zog namentlich zwei große Haupt-
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